

Eine natürliche Geburt ohne Interventionen ist für viele Frauen tatsächlich eine bewußte Entscheidung, die auf Vertrauen in den eigenen Körper und die natürlichen Abläufe der Geburt basiert. Es geht darum, die Geburt als einen natürlichen Prozess zu erleben, bei dem das Vertrauen in den Körper und seine Fähigkeiten im Mittelpunkt steht.
Hinzu kommt, die Bilder aus dem Kopf zu bekommen, wie Geburt abläuft und angeblich sein soll, welche einem vermittelt werden, in wirklich bald jeder Serie oder Film.
Für eine natürliche, nicht traumatisierende Geburt ist es wichtig diese so gut wie nur irgendwie möglich interventionsfrei zu gestalten.
Eine Geburt ohne Interventionen bedeutet, daß die Geburt so weit wie nötig ohne medizinische Eingriffe wie Schmerzmittel, Wehenförderung oder -hemmung, künstlich herbeigeführte Fruchtblasensprünge oder den Einsatz von Instrumenten, wie ein CTG oder eine Venenverweilkänüle erfolgt.
Stattdessen wird der Körper die Geburt auf natürliche Weise einleiten und durchführen.
Auch grelles, weißes Deckenlicht, wechselndes Krankenhauspersonal oder überhaupt anwesende Menschen, die nicht der Gebärenden vertraut sind, fremde Gerüche (unter anderem auch ätherische Öle), das unangenehme Flair, welches ein Krankenhauszimmer mit sich bringt sind leider Indikatoren dafür, um einer natürlichen Geburt entgegenzuwirken.
Auch das Angefasse und Fingerreingestecke um zu schauen, wie weit der Muttermund offen ist, ist absolut kontraproduktiv. Zumal die Weite nichts aussagt über den Geburtsvorgang und der Frau suggeriert, daß die Geburt in einem bestimmten Tempo zu sein hat. Dieses übt nur Druck aus.
Die Wehen – besser aber Wellen – sind von Natur aus so gestaltet, daß sie den Körper Schritt für Schritt auf die Geburt vorbereiten. Durch Atemtechniken, Bewegung und den Einsatz von Entspannungsübungen kann die Frau diese Wehen in einem für sie angenehmen Rhythmus und in ihrem eigenen Tempo erleben. Dabei geht es vor allem darum, auf die eigenen Bedürfnisse und Signale des Körpers zu hören.
Dies ermöglicht es, daß die Geburt in einem natürlichen Rhythmus verläuft, und kann den Frauen das Gefühl geben, ihre eigene Stärke und die Fähigkeit zur Geburt vollständig zu erleben.
Viele Frauen berichten von positiven Erfahrungen einer natürlichen Geburt. Sie fühlen sich gestärkt und voller Selbstvertrauen, da sie den Geburtsprozess aktiv und ohne Medikamente oder andere Interventionen durchlebt haben.
Es gibt auch gesundheitliche Vorteile, wie eine schnellere Erholung nach der Geburt und ein geringeres Risiko für bestimmte Komplikationen, die mit Eingriffen verbunden sein können. Hinzu kommt, wenn die Geburt nicht übergriffig und traumatisierend war, dies die Wochenbettdepression verringert.
Zudem ermöglicht eine natürliche Geburt oft eine intensivere Bindung zwischen Mutter und Kind, da der natürliche Ablauf der Geburt den ersten Moment des Kennenlernens ungestört lässt.
Auch die Geburt des Mutterkuchens (Plazenta) ist ein Vorgang der nicht gestört werden sollte, durch zu frühes Abtrennen der Nabelschnur oder daran reißen, damit dieser sich löst und die Belegschaft somit schneller Feierabend hat.
Eine gute Vorbereitung ist der Schlüssel!
Dies bedeutet nicht nur, sich körperlich vorzubereiten, sondern auch, sich mental auf den Geburtsprozess einzulassen. Geburtsvorbereitungskurse, Entspannungsübungen wie Yoga oder Meditation und das Erlernen von Atemtechniken können dabei helfen, Ängste abzubauen.
Mit der richtigen Vorbereitung und Unterstützung kann sie zu einer tiefgreifenden und positiven Erfahrung werden, die das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten stärkt.
Außerdem ist es wichtig, im Vorfeld zu klären, wo und mit wem die Geburt stattfinden soll, um sich sicher und gut aufgehoben zu fühlen. Der Wohlfühlfaktor spielt eine sehr wichtige Rolle für eine natürliche Geburt
Eine natürliche Geburt ohne Interventionen ist ein kraftvoller und befreiender Prozess, der es Frauen ermöglicht, sich mit ihrem Körper und dem natürlichen Geburtsverlauf zu verbinden.
Jede Geburt ist einzigartig, und es ist wichtig, die Wahl der Geburt nach den eigenen Wünschen und Bedürfnissen zu treffen.
Letztlich sollte jede Frau die Geburt erleben können, die sich für sie am besten anfühlt.

